Dienstag, 21. März 2017

Auslandschweizer haben Probleme mit der Stimmabgabe


Offener Brief an das Zentrum für Demokratie

Sehr geehrtes Zentrum für Demokratie,

Ich höre einmal mehr von meinem Bruder, der auf die Philippinen ausgewandert ist, dass er das Abstimmungscouvert erst nach der Abstimmung bekommen hat. Die langsame Post, das ist bekannt ... wir wissen es. Nur ein Wermutstropfen in das ansonsten durch nichts getrübte Glas Schweizer Demokratie und auch nicht das Problem der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Nun gut, ich sage auf der anderen Seite nicht, dass man alle Astimmungen der letzten Jahrzehnte für ungültig erklären muss, und doch, ein Schweizer = eine Stimme, auf das sind wir zurecht so stolz, und auf den Anspruch sollten wir nicht verzichten.

Interessant ist , dass für eine gewisse Zeit die elektronische Stimmabgabe für meinen Bruder möglich war, aber dann von einer Zürcher Behörde verboten wurde. Hier könnten sie entgegnen: Aber sie schreien doch immer nach Datenschutz! Ob es deswegen verboten wurde, weiss ich nicht, als ehemaliger Softwareentwickler aber auch, dass es heutzutage kein Problem mehr ist, Daten zu anonymisieren und den Zugang zum elektronischen System zu authentisieren.

Im Hinblick auf eine korrekte Demokratie möchte ich sie daher bitten, sich bei den entsprechenden Behörden mit allem Nachdruck für die Möglichkeit einer elektronischen Stimmabgabe einzusetzen, in erster Linie für Auslandschweizer.

Vielen Dank für ihre Bemühungen

Schreibbüro Toni Saller

P.S.
Am 19.März waren im 'Echo der Zeit' Resultate einer Untersuchung, die vom 'Zentrum für Demokratie' in Auftrag gegeben wurde, zu hören. Ergebnisse wie:

Je populistischer eine Initiative, je mehr Beachtung bekam sie in den Medien!
Medien sind für die Entscheidungsfindung bei Abstimmungen wichtig!

Wahnsinn! Vor zwei Jahren habe ich meine nicht berühmte Demokratiebroschüre an Stellen wie das Zentrum für Demokratie geschickt. In einer These habe ich damals behauptet, dass die ständigen Belästigungen mit Umfrageergebnissen eine massive Beeinflussung des Abstimmungsverhaltens darstellt und als undemokratisch unterbunden werden müssten. So etwas hätte immerhin eine gewisse Brisanz und wäre es allenfalls wert, empirisch untersucht zu werden. Und nicht einfach Gemeinplätze und Menschenverstand als wissenschaftliche Erkenntnisse verkaufen.

Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com, tonisaller@hotmail.com

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