Freitag, 20. Mai 2016

Zu Gast im Kreml

Kreml 1.5.2016: Innenminister Wladimir Kolokolzew begrüsst seine Gäste, Aussenminister Sergei Lawrow, das russische diplomatische Corps, das zu diesem Zeitpunkt in Moskau weilt, und speziell sämtliche Mitarbeiter der Schweizer Botschaft in Moskau, angeführt von Botschafter Pierre Helg.
Der folgende Text ist ein Ausschnitt der wortgetreuen Übersetzung des Protokolls dieser Zusammenkunft. Aus verständlichen Gründen kann und darf hier nicht darüber gesprochen werden, wie das Schreibbüro in den Besitz dieser Protokolle kam.

Kolokolzew: „Ich danke den Anwesenden, dass sie Zeit gefunden haben, an dieser kurzen Informationssitzung über eine kleine Änderung in den diplomatischen Beziehungen der Russischen Föderation und der Schweiz, teilzunehmen. Es betrifft einen Zusatz beim Visaantrag für Schweizer Bürger, die Russland besuchen wollen. Es sind drei zusätzliche Fragen, die zu beantworten sind:

Frage 1: Sind oder waren sie Mitglied der SVP
Frage 2: Sind oder waren Verwandte ihrer Familie Mitglieder der SVP?
Frage 3: Wählen sie SVP?

Ich möchte betonen, dass das keine Diskriminierung von Schweizer Bürgern sein soll, sondern eine Massnahme in einem grösseren Kontext darstellt, die Russland vor Extremismus schützen soll.

Helg: Was passiert, wenn eine der Fragen mit 'Ja' beantwortet wird?

Kolokolzew: Der Antrag muss dann leider abgelehnt werden.

Helg: So etwas wäre einmalig. Nur vergleichbar mit der Frage der Amerikaner nach Nazis auf ihrem Einreiseformular.

Kolokolzew: Der Vergleich ist gar nicht so abwegig. Auslöser für die Änderung war der Weltwoche Artikel von Roger Köppel über Hermann Göring, in dem er diesen als intelligenten und moderaten Menschen gleichsam rehabilitiert.

Helg: Das ist Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Schweiz und gegen die Pressefreiheit.


Kolokolzew: Richtig!

Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, Ethnologe, Schreibarbeiter, Ideenbüro und frühpensionierter Informatiker, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen