Dienstag, 8. August 2017

Le grand restaurant

Filme ersetzen mir zunehmend Freunde. Das liegt auch daran, dass ich gar keine Freunde mehr habe. Selbst keine Kollegen mehr, eine Entwicklung, die sich nach meinem Austritt aus dem Berufsleben abzeichnete. Sicher ist da mein Charakter mit Schuld, nicht extravertiert zu sein, leicht verletzbar, verstockt und erpicht auf Anerkennung.
Ich freue mich heute auf einen Film am Abend wie auf eine Verabredung. Ein Film wohlgemerkt, den ich sehr gut kenne, schon 25 Mal gesehen habe. Er erfreut mich immer wieder und enttäuscht nie. Ein verlässlicher Partner beim Essen als Beispiel, zu dem ich wohlüberlegt eine Filmszene in einem Restaurant wähle. Louis de Funès 'Le grand restaurant' kann ich zu einer solchen Gelegenheit wärmstens empfehlen.
Der Film ist sicherlich eine der prägendsten Revolutionen des 20.Jahrhundert und hat die sozialen Beziehungen grundlegend verändert. Aber anders wie das spätere Fernsehen, das den Menschen nur als Einschaltquotenbringer bis zum nächsten Werbeunterbruch bestenfalls vertröstet, wird der Film explizit für den Zuschauer gemacht, will ihn erfreuen und zum Leben motivieren.
Eine Krankheit, sicher, aber eine, die noch nicht bei Sanitas versichert ist. Ich muss damit leben, und versuche es immerhin mit einigen der besten Filme!

Ich darf auf meine Errungenschaft auch ein wenig stolz sein, Selbstheilung vom sozialen Tod entlastet die öffentliche Kasse.

Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com, tonisaller@hotmail.com

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