Donnerstag, 10. März 2016

Schreibfeeler

SB: Sie sehen heute niedergeschlagen aus!

TS: Das ist immer so. Das muss an meinen Genen liegen oder es ist die Nachwirkung vom 'Schweizermacher'.

SB: Wie meinen sie das?

TS: Da heisst es doch: 'Fröhlich nützt da gar nichts'!

SB: Aber mit ihren Schreibarbeiten sind sie zufrieden? Immerhin haben sie einen grösseren Bericht auf 'Insideparadeplatz' veröffentlichen können.

TS: Der als Höhepunkt von einem ehemaligen Kollegen so kommentiert wurde: '...Auch er (Marco Curti??, Anm. TS) war überzeut (Tipfehler, Anm. TS) vor allem ein brillianter (Tipfehler oder mangelnde Deutschkenntnisse?, Anm. TS) Texter zu sein…und ist immer wieder mit abgedroschenen und/oder bizarren Metaphern aufgefallen…'

SB: Aha, deshalb ihr Frust.

TS: Sicher. Es ist interessant, dass man vor allem von ehemaligen Kollegen als grössenwahnsinniger Möchtegern abgetan wird, auch wenn sie wissen, dass man als 'Anfänger' unterwegs ist. Wer nicht in der 'Zeit' publiziert, der ist halt schlecht, basta.

SB: Ja was haben sie denn erwartet?

TS: Ich habe ein paarmal Kollegen und Bekannte via Mail und Brief auf Sachen aufmerksam gemacht, die ich geschrieben habe. Was ich erwartet hätte, wäre einmal eine Reaktion wie: 'eine gute Idee'!
Aber ich darf nicht unfair sein. Neben Lukas Hässig von 'Insideparadeplatz', der mich tatsächlich dazu aufgefordert hat, 'Schreib doch mal wieder was', ist mein ehemaliger Geschichtslehrer und Ethnologie Professor derjenige, der mich am meisten zum Schreiben motiviert. Daneben auch ein ehemaliger Schulkollege, der selber einen ausgezeichneten Krimi veröffentlicht hat. Sowieso sind es Bekannte aus der Studienzeit, die positiv reagieren. Die Lehrer aus der Jugend prägen das Denken offenbar stark.

SB: Was ist mit den anderen?

TS: Für die ist eine mangelhafte Interpunktion, zwei Tipfehler und eine sprachliche Unschönheit in einem Abschnitt unakzeptabel und der Grund, sofort die oben erwähnte 'Zeit' aufzuschlagen.

SB: Und wie reagieren sie?

TS: Da gebe ich noch einen drauf und werde jetzt gleich dem Kunsthaus einen Brief schreiben und mich beschweren, wieso die teuerste Ausstellungsfläche einem sogenannten Künstler wie Joan Miró zur Verfügung gestellt wird. Der soll erstmal Zeichnen lernen, bevor er Bilder malt und auch noch einrahmen lässt.

Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, Ethnologe, Schreibarbeiter, Ideenbüro und frühpensionierter Informatiker, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com

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