SB
= Schreibbüro
WB
= Whistleblower
SB:
Sie sind in Berlin untergetaucht. Offenbar fühlen sie sich in Bern
nicht mehr sicher genug. Was befürchten sie genau?
WB:
Einen Unfall der keiner ist.
SB:
Sie konnten ihre Enthüllungen bisher nur andeutungsweise
veröffentlichen. Können sie diese hier ganz kurz auf den Punkt
bringen.
WB:
Ich habe meine Informationen aus einem archivierten und als streng
vertraulich markierten Telefongespräch zwischen dem Schweizer
Wirtschaftsminister, sie wissen wer, und dem Chef der Eidgenössischen
Steuerverwaltung ESTV. Der Chef ESTV teilt darin dem Bundesrat mit,
dass eine intern und geheim durchgeführte Untersuchung gezeigt hat,
dass in der Schweiz von 60% der Bevölkerung durchschnittlich 40%
zuviel Steuern bezahlt würden. Dies vorwiegend aus Unkenntnis der
Steuerreglemente. Davon betroffen sind vor allem der mittlere
Mittelstand und die obere Unterschicht.
SB:
Sind da Beträge genannt worden?
WB:
Nein, aber man kann sich vorstellen, es geht um Milliarden.
SB:
Und hat wie sich der Bundesrat dazu geäussert?
WB:
Nun, der Chef ESTV wollte wissen, was er damit machen soll. Und der
Bundesrat sagte wörtlich: Nehmen sie es als schicksalshafte Fügung
und als Zeichen, die Steueroptimierer auf der anderen Seite der Skala
mit einer ebenso verschwiegenen Zurückhaltung zu behandeln.
SB:
Was im Klartext heisst. Schweigen!
WB:
Richtig
Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, Ethnologe, Schreibarbeiter, Ideenbüro und frühpensionierter Informatiker, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com
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