Filme
ersetzen mir zunehmend Freunde. Das liegt auch daran, dass ich gar
keine Freunde mehr habe. Selbst keine Kollegen mehr, eine
Entwicklung, die sich nach meinem Austritt aus dem Berufsleben
abzeichnete. Sicher ist da mein Charakter mit Schuld, nicht
extravertiert zu sein, leicht verletzbar, verstockt und erpicht auf
Anerkennung.
Ich
freue mich heute auf einen Film am Abend wie auf eine Verabredung.
Ein Film wohlgemerkt, den ich sehr gut kenne, schon 25 Mal gesehen
habe. Er erfreut mich immer wieder und enttäuscht nie. Ein
verlässlicher Partner beim Essen als Beispiel, zu dem ich
wohlüberlegt eine Filmszene in einem Restaurant wähle. Louis de
Funès 'Le grand restaurant' kann ich zu einer solchen Gelegenheit
wärmstens empfehlen.
Der
Film ist sicherlich eine der prägendsten Revolutionen des
20.Jahrhundert und hat die sozialen Beziehungen grundlegend
verändert. Aber anders wie das spätere Fernsehen, das den Menschen
nur als Einschaltquotenbringer bis zum nächsten Werbeunterbruch
bestenfalls vertröstet, wird der Film explizit für den Zuschauer
gemacht, will ihn erfreuen und zum Leben motivieren.
Eine Krankheit,
sicher, aber eine, die noch nicht bei Sanitas versichert ist. Ich
muss damit leben, und versuche es immerhin mit einigen der besten
Filme!
Ich darf auf meine
Errungenschaft auch ein wenig stolz sein, Selbstheilung vom sozialen
Tod entlastet die öffentliche Kasse.
Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com, tonisaller@hotmail.com
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen