Kreml
1.5.2016: Innenminister Wladimir Kolokolzew begrüsst seine Gäste,
Aussenminister Sergei Lawrow, das russische diplomatische Corps, das
zu diesem Zeitpunkt in Moskau weilt, und speziell sämtliche
Mitarbeiter der Schweizer Botschaft in Moskau, angeführt von
Botschafter Pierre Helg.
Der
folgende Text ist ein Ausschnitt der wortgetreuen Übersetzung des
Protokolls dieser Zusammenkunft. Aus verständlichen Gründen kann
und darf hier nicht darüber gesprochen werden, wie das Schreibbüro
in den Besitz dieser Protokolle kam.
Kolokolzew: „Ich
danke den Anwesenden, dass sie Zeit gefunden haben, an dieser kurzen
Informationssitzung über eine kleine Änderung in den diplomatischen
Beziehungen der Russischen Föderation und der Schweiz, teilzunehmen.
Es betrifft einen Zusatz beim Visaantrag für Schweizer Bürger, die
Russland besuchen wollen. Es sind drei zusätzliche Fragen, die zu
beantworten sind:
Frage 1: Sind oder
waren sie Mitglied der SVP
Frage 2: Sind oder
waren Verwandte ihrer Familie Mitglieder der SVP?
Frage 3: Wählen sie
SVP?
Ich möchte betonen,
dass das keine Diskriminierung von Schweizer Bürgern sein soll,
sondern eine Massnahme in einem grösseren Kontext darstellt, die
Russland vor Extremismus schützen soll.
Helg: Was passiert,
wenn eine der Fragen mit 'Ja' beantwortet wird?
Kolokolzew: Der
Antrag muss dann leider abgelehnt werden.
Helg: So etwas wäre
einmalig. Nur vergleichbar mit der Frage der Amerikaner nach Nazis
auf ihrem Einreiseformular.
Kolokolzew: Der
Vergleich ist gar nicht so abwegig. Auslöser für die Änderung war
der Weltwoche Artikel von Roger Köppel über Hermann Göring, in dem
er diesen als intelligenten und moderaten Menschen gleichsam
rehabilitiert.
Helg: Das ist
Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Schweiz und gegen die
Pressefreiheit.
Kolokolzew: Richtig!
Schreibbüro Toni Saller: b-schreiben.ch, Ethnologe, Schreibarbeiter, Ideenbüro und frühpensionierter Informatiker, bschreiben@gmail.com, bschreiben.wordpress.com
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